205
der Kühe kann verschieden sein. Was für Farben hat das Haar-
kleid dieser Kuh? Wo ist es rot? Wo weiß? Wäre sie aber überall
rveiß — was für eine Kuh wäre es dann? Wann würden wir sie
rote Kuh heißen? Wir nennen sie aber nicht rote und auch nickt weiße,
sondern bunte Kuh. Warum nennen wir eine solche Kuh bunte Kuh?
Wie müßten wir sie auch heißen, wenn sie schwarz und weiß wäre?
Welchen anderen Namen gibt der Vater noch seiner bunten Kuh? Er
nennt sie auch Scheck. Worin sind also die Kühe verschieden?
Die Kühe sind in der Farbe verschieden.
Der Rumpf dieses Pferdes ist schön rund. Warum kann uns
der Rumpf der Kuh nicht so gefallen wie der Rumpf des Pferdes?
Er ist zu dick und ztl plump. Er sitzt auch nicht auf solch schlanken
Beinen wie der Rumpf des Pferdes. Warum nannte ich die Beine
dieses Pferdes schlank? (lang und gerade). Wie sind aber die Beine
der Kuh? Die Beine der Kuh sind kurz und dick. Sie kantt
darum auch nicht so gut laufen wie das Pferd. Wie geht sie meistens?
Sie geht meistens langsam. Warum geht sie nur langsam? Von
was für Beinen wird also der dicke, pluntpe Rumps der Kuh getragen?
Der dicke, plumpe Rumpf der Kuh wird voit vier kurzen,
dicken Beinen getragen. An den Füßen hat sie auch Schuhe wie
das Pferd; aber ihre Schuhe sind nicht von Leder wie unsere Schuhe.
Woraus sind ihre Schuhe? Wie viele Hufe sind an jedem Fuße?
An jedem Fuße sind zwei Hufe. Die Kuh trägt darum auch
den Namen Zweihufer. Nennt noch andere Zweihufer! Alle diese
Tiere haben wir vorhin auch Wiederkäuer genannt. Warunt können
wir die Kuh auch Wiederkäuer heißen? Was steckt in jedem der
beiden Hornhnse? Wie viele Zehen muß also die Kuh an jedent Fuße
haben?
Was sitzt hier vorn auf dem Rumps? (Hals). Wie heißt die
hintere Seite unseres Halses? (Nacken). Zeige den Nacken der Kuh!
Wie heißt dieser vordere Teil meines Halses? (Kehle). Wo ist die Kehle
der Kuh? An der Kehle hängt eine lange Haut herab. Diese
schlenkert die Kuh hin und her, wenn sie läuft. Zeige die Haut, welche
die Kuh beim Laufen hin- und herschlenkert! Der Schüler spricht: Das
ist die Haut usw. Diese Haut heißt auch Wamme. Was sitzt
aus dein Hals? (Kopf). Dieser ist aber nicht rund wie der unseres
Karlchens hier. Wie ist er vielntehr? Der Kopf der Kuh ist lang.
Unsere Kühe können sich nicht selbst ihr Futter suchen, weil sie
inuuer in: Stalle bleiben müssen. Wo lausen aber diese Kühe herum?
Zeige den Grasplatz! Warum halten sich diese Kühe so gern ans diesen:
Grasplatz aus? Ein solcher Grasplatz heißt auch Weideplatz. Warnn:
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217
die Straße. Auf der Straße lag ein dicker Baumstamm, auf den setzte sich
der Knabe. Dort mußten die Leute alle vorbei. Er nimmt das Buch auf
den Schoß, hält es aber verkehrt, so daß die Buchstaben alle auf dem Kopfe
stehen. Da sitzt er, guckt hinein und baumelt mit den Beinen. Bald nickt
er mit dem Kopfe; denn er ist eingeschlafen.
Wer kommt mit die Ecke am Gartenzaun? Der Ziegenbock ist es, ein
munterer Geselle, der seine Kopfarbeiten wohl gelernt hat und es mit jedem
darin aufnimmt; denn seine Hörner sind groß, und seine Stirn ist hart. Der
tritt zu dem schnarchenden Buben und sieht ihn nicken. „Hei!" denkt er, „meinst
du mich? Ich bin schon dabei!" Er stampft mit den Vorderbeinen und
geht einige Schritte zurück. Der Junge nickt weiter. „Gleich!" meinte der
Bock, nimmt einen Anlauf, bäumt auf den Hinterbeinen empor, und „puff!"
gibt es einen Stoß: der Bock an des Buben Kopf, der Bube rückwärts vom
Stamm, das Buch empor, hoch in die Luft! Heulend rafft der Bube sich auf
und eilt in das Haus. Hat er keinen Buchstaben in dem Kopf, hat er doch
eine Beule daran. Der Bock steht aber verwundert auf dem Wege und wartet,
ob wieder ein Junge kommt, der nichts gelernt hat und auf der Straße dann
einschläft. (H. Wagner.)
Der Wolf und die sieben jungen Geiszlein.
Es war einmal eine alte Geiß, die hatte sieben junge Geißlein und
hatte sie lieb, wie eine Mutter ihre Kinder lieb hat usw.
Nr. 45.
Schaf und Lämmchen.
(Bild von Lehmann-Leutemann).
Ratet einmal:
Von mir gewinnet deine Mutter-
Kostbare Milch und Käs' und Butter,
Tein Vater nimmt mir alle Jahr
Mein dichtes, weiches, krauses Haar.
Das gibt dir Hut und Strümps' und Kleider,
Das nährt den Weber und den Schneider,
Mein Fleisch gibt euch gesunde Speise,
Mein Fell nützt ihr auf manche Weise.
Auf diesem Bild seht ihr ein Schaf und ein Schäfchen. Wie
nennt man ein junges Schäfchen? Ein junges Schäfchen nennt
man Lämmchen. Bei dem Lämmchen ist auch ein großes Schaf.
Das ist die Mutter des Lämmchens. Wie heißt die Mutter des
Lämmchens? Die Mutter des Lämmchens heißt auch Lamm. Er-
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___ 222 ________
freuen euch junge Schafe? Was sagen wir von dein Schaf, wenn es
feine Stimme hören laßt? Wie klingt es, wenn es schreit? Was
frißt das Schaf? Erzähle mir vom Hirten und dem Leben der Schafe
auf der Weide! wie sie den Winter verbringen! was uns das lebende
Schaf gibt! was das tote!
Schriftliche Übung.
Das Schaf ist ein geduldiges, furchtsames Tier. Es hat einen
länglichen Kopf mit langen, schmalen Ohren und einen walzen-
förmigen Rumpf mit langem, herabhängendem Schwanz. Der dicke
Rumpf ruht auf dünnen, mageren Beinen. Mit Ausnahme des Kopfes,
der Ohren und der Beine find alle Teile des Tieres mit dichter, krauser
Wolle bedeckt. Die Wolle ist verschiedenfarbig gefärbt. Es gibt weiße,
schwarze und gefleckte Schafe. Im Frühjahr werden die Schafe ge-
waschen und geschoren. Die Wolle wird gesponnen und zu Tuch ge-
woben. Auch strickt die Mutter daraus ihren Kindern wollene Strümpfe
oder warme Leibchen und Röckchen für den Winter. Das Fleisch des
Schafes ist eine gesunde Speise; aus seinen Knochen werden Knöpfe
verfertigt, die Gedärme werden zu Saiten gedreht, das Fell wird zu
Leder gegerbt, und ans den Abfällen der Haut wird Tischlerleim ge-
sotten. Am liebsten hält es sich int Freien bei seiner Herde auf. Dem
Hirten folgt es willig, wenn er lockt oder pfeift.
Vergleiche Schaf und Ziege
a. nach ihren Ähnlichkeiten: Haustiere, Zweihufer, Wieder-
käuer; Größe; Weide; Nahrung; Nutzen;
d. nach ihren Verschiedenheiten: Krause Wolle, zottige
Haare; ohne Bart, mit Bart; kurzer — langer Schwanz; sanft und
geduldig, mutwillig und stößig; blökt, meckert.
Lied: „Auf dem grünen Rasen, wo die Veilchen blüh'n" usw.
Rätsel:
Der Hirte nimmt mir alle Jahr
Mein dichtes, weiches, krauses Haar;
Das gibt dir Hut und Strümps' und Kleider,
Das nährt den Weber und den Schneider.
Mein Fleisch gibt euch gesunde Speise;
Mein Fell nützt euch auf manche Weise;
Mein Felt erleuchtet euch die Nacht;
Aus mir wird Tischlerleim gemacht. —
Könnt ihr erraten, wie ich heiße?
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239
sagen? Woraus ist der Hahn stolz? (schönes Kleid). Was gefällt uns
an Joseph noch besser als sein schönes Kleid? (gutes Herz). Wenn ihr
das aber nicht hättet und doch stolz das Köpfchen tragen würdet, was
würden dann die Leute von euch sagen? Darum heißt es auch in
einem schönen Sprüchlein:
Trägt einer gar so hoch den Kopf,
So ist er wohl ein eitler Tropf.
Warum ist auch der Hahn ein eitler Tropf? Seht nur! Den
Kopf trägt er, wie wenn er eine Königskrone daraus sitzen hätte. Was
trägt er aber nur auf dem Kopse? Warum werden die fleischigen
Lappen auch Kaintn genannt? Der Hahn trägt aus dem Kopfe
einen Kamm. Und unter dem Schnabel hat er auch sein Bärtchen;
nur ist es nicht von Haaren. Zeige es! Woraus ist es? (Fleisch).
Wie heißen die zwei fleischigen Läppchen, weil er sie wie eilt Bärtchen
trägt? Die ztvei fleischigen Läppchen heißen Bartläppchen,
weil usw. Was für eine Farbe haben Kamm und Bartläppchen des
Hahnes? Kamm und Bartläppchen des Hahnes haben eine
rote Farbe. Am Kopse ist auch ein Schnabel. Was haben wir
vom Schnabel des Raben gesagt? (gebogen). Wie ist auch der Schnabel
unseres Hahnes? Der Schnabel des Hahnes ist gebogen.
Warum sehen wir aber keine Ohren am Kopfe des Hahnes? Die
Ohren sind unter den Federn versteckt. Die Ohrläppchen kann
er doch nicht unter Federn verstecken. Warum sehen wir die aber doch
nicht? Der Hahn hat keine Ohrläppchen. Würden wir die
Federn über den Ohren entfernen, so würden wir nur zwei kleine
Löchlein sehen. Wie heißen diese Löckilein? Ohrlöchlein.
Wenn der Hahn im Hofe unter den Hühnern stolziert, ragt er
über alle Hühner hervor. Warum ragt er über alle hervor?
Der Hahn ist größer als die Hühner. Er ist aber nicht
nur viel größer, sondern auch viel stärker als seine Hühner.
Die würden ängstlich davonlaufen, wenn der fremde Nackbars-
hahn herüberkäme. Was tut aber unser mutiger Hahn? In grim-
miger Wut rennt er auf den Gegner los, haut mit seinem Sckmabel
und seinen Sporen so herzhaft auf den Feind ein, daß die Federn
davonstiegen. Womit wehrt sich auch der Gegner? Wie nennen wir
darum Schnabel und Sporen, weil die Hähne sich damit im Kampfe
wehren? Schnabel und Sporen sind die Waffen des Hahnes.
Ter Nachbarshahn hat ihm doch nichts zuleide getan. Warum
rannte unser Hahn doch gleich wütend auf ihn los? Der Nachbars-
hahn meinte, er sönne auch in einem fremden Hofe die Hühner rufen,
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305
1. Schriftliche Übung: Der Winter.
Der Winter ist die kälteste Jahreszeit. Er beginnt am einund-
zwanzigsten Dezember und endet am einnndzwanzigsten März. Die
Sonne steht stets niedrig am Himmel. Die Tage sind sehr kurz, die
Nächte dagegen lang. Rauh und kalt ist die Witterung. Draußen ist
alles wie tot. Nirgends vernimmt man den lieblichen Gesang munterer
Vögel. Die Insekten schlafen. Die Blumen sind längst verblüht und
ruhen im Schoß der Erde. Gräser und Kränker sind verschwunden.
Die Bäiune stehen entlaubt; nur die Nadelbäume behielten ihr Gewand.
Schneeflocken wirbeln in der Luft. Eine blendend weiße Schneedecke
liegt auf der jungen Saat und schützt sie vor Frost und Kälte.
Nnr die Vögel leiden bittere Not. O, gedenket der hungernden
Vögel! Die Leute hüllen die frierenden Glieder in wärmende Kleidung
eiu. Ju den Wohnungen der Menschen wird tüchtig geheizt. Teiche,
Flüsse und Seen sind mit einer dicken Eisdecke überzogen. Jubelnd
gleitet die rotbackige Kinderschar ans der spiegelglatten Eisfläche dahin.
Die Kinder fahren Schlitten, machen Schneemänner oder eine Schnee-
ballenschlacht. Auck bringt der Winter das herrliche Weihnachtsfest.
2. Schriftliche Übung: Der Winter als Tausendkünstler.
Der Winter ist ein Baumeister; denn er baut über Bäche und
Flüsse feste Brücken. Als Weber breitet er eine selbstgewobene, blendend
weiße Decke über Wiesen und Felder aus. Er ist auch ein Zucker-
bäcker; denn er überzieht Bäume und Sträucher mit einem Zuckerguß.
Als Maler bemalt er unsere Fensterscheiben mit den zierlichsten Blumen,
und den Buben streicht er beim fröhlichen Spiel die Wangen rot.
Er ist aucb ein Tapezier; denn er beklebt die Wände mit blinkenden
Tapeten und bringt an Dachsimsen herrlich prangende Vorhänge an.
Er ist auch ein Kürschner; denn er setzt jedem Pfahl und Strauch ein
schneeweißes Käppchen ans.
3. Schriftliche Übung: Wie der Winter gemalt aussieht.
Rüstiger Greis in langem, weißem Bart. Pelzmütze und Pelz-
mantel mit Schneeflocken besät. Pelzstiefel und Pelzhandschuhe. In
den Händen den Christbaum. Auf den: Rücken einen Sack mit aller-
hand Geschenken.
4. Schriftliche Übung: Das Eis.
Wenn die Menschen eine Brücke über einen Fluß bauen wollen,
so haben sie oft lauge Zeit daran zu arbeiten. Der liebe Gott kaun
Sturm, Anschauungsunterricht Ii. os)
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311
Aussehen. Was für ein Spiel ist das Schlittenfahren, weil es euch
fröhlich und rotwangig wacht? (gesundes Spiel).
Das frischt das Herz und ftärkl den Mut usw.
Der Lehrer leite, indem er das oben angedeutete Bild seiner Klasse
sichtbar macht, den zweiten Teil der Behandlung etwa mit folgender Zwischen-
rede ein: Auch diese (deutend) drei Kitabeti wollten nun nicht tuehr
länger im Zimmer bleiben. Wohin gingen sie, nachdem es zu schueien
aufhörte? (sie gingen ins Freie, nachdem usw.). Was haben sich diese
Knaben aus Schnee hergestellt? Wie gelangten sie zu dem stattlichen
Schneemann?* Warum nannte ich diesen Schneemann einen stattlichen
Mann? Woraus sind Augen, Ohren und Nase des Mannes? Was
tun soeben diese Knaben? (sie werfen ihn mit Schneebällen). Was gaben
sie ihm zuvor in die Hand? (Stock). Damit soll er sich wehren. Kann
er das? Warum muß er die Knaben ruhig gewähren lassen? (weil
er sich nicht wehren kann). Wir sagen deshalb: der Schneemann ist ein
armer Wicht.
Der Schneemann.
Seht den Mann, o große Not! wie er mit dein Stocke droht, gestern
schon und heute noch; aber niemals schlägt er doch. Schneemann, bist ein
arnrer Wicht, haft den Stock und wehrst dich nicht.
Freilich ist's gar ein armer Mann, der nicht schlagen noch laufen kann;
schleierweiß ist sein Gesicht. Liebe Sonne, schein' nur nicht, sonst wird er
gar wie Butter weich und zerschmilzt zu Wasser gleich.
Die Knaben werfen ihn mit Schneebällen. Das tnacht ihnen
großen Spaß. Dieser Knabe merkt in seiner Freude nicht einmal, daß
ihm das Mätzchen fehlt. Friert er denn nicht an seinem Kopfe?
Warum nicht? Die Freude am Spiel läßt ihn die Kälte nicht
empfinden. Erfragen. Wie lange werden diese Knaben wohl nach
dem Schneemanne werfen? Sie wollen ihn in Stucke werfen. Wenn
* Ein Schüler spricht sich in zwangloser, womöglich korrekter Weise
über die Verfertigung des Schneemannes aus. Dergleichen Aufforderungen
zu Schilderungen eigener Lebenserfahrungen betrachten anfänglich die Kinder
instinktiv als etwas außer dem Rahmen der Schulanforderungen stehendes,
und es bedarf deshalb eines ganz vertraulicheit Verkehrs seitens des Lehrers,
die bannt verbundene Scheu der Schüler zu überwinden. Es darf uns dies
trotzdem nicht abhalten, die sogennnnte vertrauliche Fornt des Unterrichts an-
zuwenden, da, abgesehen von der dadurch zu erzielendeit Angewöhnung an
zusammenhängendes Sprechen, uns in ihr ein Mittel geboten ist, das Herz
der Kleinen auszuschließen und uns demselben zu nähern.
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313
Nr. 65.
Winterleid.
(Bild von Winckelmann.)
Auf diesem Bilde ist ein armes, hungerndes Mädchen. Wer will
es mir zeigen? Wer steht neben dem Kinde? (alter Mann). Nur noch
wenige Haare hat er ans dem Kopfe. Wie sehen diese Haare aus?
Wie nennt man einen alten Mann mit weißen Haaren? Greis. Auch
dieser Mann ist ein Greis. Wie ruft ihm wohl das Mädchen an
seiner Seite? Großvater. Das Mädchen ist seine Enkelin; es bleibt
immer bei dem Großvater und führt ihn an der Hand. Warum be-
darf der alte Mann eines Führers? blind. Er siebt nicht das schöne,
weiße Schneekleid der Erde und nicht das Angesicht seiner lieben Enkelin;
denn bei ihm ist es finstere Nacht.
Was hängt an seiner Seite? Tasche. Die Hirten tragen solche
Taschen, wenn sie bei den Schafen ans der Weide sind. Was war der
Greis wohl früher? Hirte. Jetzt kann er keine Schafe mehr hüten
und kein Geld mehr verdienen. Warum? (weil er alt und blind ist).
Worauf stutzt sich der alte Mann? Stock. Warum inuß sich
der Greis stutzen? schwach. Wer ist noch sein treuer Begleiter? Hund.
Der Hund bewachte früher die Schafe seines Herrn. Was für ein Hund
ist es also? Schäferhund. Ntin muß auch er hungern und frieren;
denn sein Herr ist nun arm und blind. Warum verläßt der Hund
doch nicht seinen armen, alten Herrn? Wir sagen darum auch: Dieser
Hund ist ein treues Tier.
Was bält der arme Mann dieser Frau entgegen? (Hut). Nm
was bittet er wohl? Er bittet um ein Almosen. Gibt ihm die
Frau ein Almosen? (ganze Antwort). Was tut sie eben? (sie legt ein
Geldstück in den Hut). Warum tut das die Frau? Es tut ihrem
Herzen weh, daß der alte, blinde Manu hungern und frieren
muß. Wir wollen darum sagen: Die Frau hat Mitleid mit dem
armen Manne. Was für ein Herz hat also die Frau? (mitleidiges,
gutes Herz). Wie machen's aber hartherzige Menschen? Hartherzige
Menschen gedenken der Armen nicht.
Die Gabe dieser Frau tut dem Herzen des armen Mannes wohl.
Er bedankt sich auch für diese Wohltat. Wie wird er zur Frau sprechen?
Er wird sagen: Vergelt's euch der liebe Gott! Was meint er
damit? Was wird der arme Mann mit dem Geldstück ansangen?
Brot kaufen. Wem wird er auch davon mitteilen?
Wer der Armen kann vergessen,
Verdienet nicht, sich satt zu essen.
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298
Wie nützt also der Schnee den Pflanzen? Er schützt sie vor Kälte.
Er deckt sie mit dem Schnee so dicht, so weich, so sicher zu,
Sie merken den harten Winter nicht und schlafen in stiller Ruh.
Welche Jahreszeit ist bei uns eingekehrt, wenn die Pflanzen
unter der Schneedecke schlafen gehen? Winter. Warum wollt ihr
den Winter nicht verschlafen? (im Freien spielen). Was tut ihr, wenn
ihr auf Straßen und Gassen, Baum und Strauch dichten Schnee
liegen seht? Schneebällen werfen. Warum fürchtet ihr euch vor
der Kälte nicht? Die Kälte kann euch nicht wehe tun, weil euch der
liebe Gott eiu Mütterlein gab, von dem ihr warme, wollene Kleider
bekamt. Warum müffeu die Menschen im Winter wollene Kleider
tragen? Der Winter ist die kalte Jahreszeit. Ihr freut cud)
aber doch darauf. Warum? Seht, auch der Winter hat seine Freuden!
Hört nur, wie er zu den Kindern spricht:
„Was ich euch bringe, das sollt ihr wissen:
Fröhliche Weihnacht mit Äpfeln und Nüssen,
Und Schneebällen,
Wie sie fallen.
Und im Jänner
Auch Schneemänner.
Warum rollen die Buben im Hofe ganz große Schneekugeln auf
dem Boden zusammen? Daraus machen sie einen Schneemann. Sind
Kopf, Brust und Arme fertig, daun holen sie Kohlenstückchen herbei
und machen ihn: daraus Ohren, Augen, Mund und Nase. Warum
sieht er jetzt so grimmig drein?
Hu! lvas der für Augen macht
In seinem dicken Kopf!
Ihr Kinder, nehmt euch nur in acht,
Sonst packt er eins beim Schopf!
Schaut 'mal die dicken Fäuste,
Den Prügel drin so groß!
Geht nur dein Manne nicht zu nah'.
Gleich schlägt er auf euch los.
Habt ihr den Schnurrbart auch geseh'n,
Sein Mail! so lang und weit?
Er frißt euch all', da hilft kein Fleh'n;
Lauft, laust, es ist noch Zeit. (Ch. Schmidt.)
Aber die Kinder fürchten sich nickt vor dem grimmigen Manu.
Warum nicht? Sie wissen, daß er ihnen nichts zuleide tun kann.
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303
Wißt ihr aber auch, wie ein unvorsichtiges Büblein sprach, als das
Eis noch gar nicht dick und fest genug war? Es sagte:
„Ich will es einmal wagen!
Das Eis, es muß doch tragen." —
Was wird das Büblein nun getan haben?
Das Büblein stampft und hacket
Mit seinen Stiefelein.
Hört, was da geschah!
Das Eis auf einmal knacket,
Und krach, schon bricht's hinein.
Das Büblein platscht und krabbelt
Als wie rin Krebs und zappelt
Mit Arm und Bein.
Warum zappelte jetzt das Büblein mit Arm und Bein? Als
es merkte, daß es nun ertrinken müsse, schrie es laut um Hilfe. Wie
wird es gerufen haben?
„O helft, ich muß versinken
In lauter Eis und Schnee,
O helft, ich muß ertrinken
In: tiefen, tiefen See!"
Glücklicherweise kam gerade ein Mann des Weges daher. Der
hatte Mitleid mit dem unglücklichen Kind. Was tat er deshalb?
Der packt es be: den: Schopfe
Und zieht es dann heraus
Vom Fuße bis zum Kopfe
Wie eine Wassermaus.
Das Büblein hat getropfet,
Der Vater hat's geklopfet
Zu Haus.
Wem hat der gute Mann das Büblein gebracht? (Vater). Warum
war es auf den: Heimweg nicht mehr lustig? (Angst). Vor wem? (Vater).
Ja, es wußte, daß es Schläge verdient hatte. Wird sich der Vater
gefreut habe::, als er das Büblein wie eine Wasserinaus tropfen sah?
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349
die immer schwarz aussehen, auch wenn sie sich noch so sehr waschen.
Wie heißen die schwarzen Menschen in heißen Ländern? Mohren. Bild
eines solchen vorzeigen! Und was für Haare hat auch dieser Mohr? (schwarze).
Welcher Vogel hat auch Federn von solcher Farbe? Wie nennt man
das Haar des Mohren, weil es so schwarz wie dieser Rabe ist?
rabenschwarz. Und wenn es noch dazu glänzt wie schwarzes Pech?
pechschwarz. Wie nennt man aber die Menschen, die unsere helle Gesichts-
farbe haben? Weiße. Schwarze Haare können aber auch weiße
Menschen haben. Wer von euch hat schwarze Haare? (Fritz). Wenn
aber Fritzle einmal so alt ist wie sein Großvater? Dann sind sie
auch grau wie die des Großvaters. Und wenn aber der Großvater
noch älter geworden ist? Dann siitd sie ganz weiß wie der Schnee.
Wie nennt man dann solches Haar, weil es so weiß wie Schnee ist?
schneeweißes Haar. Warum wird schneeweißes Haar auch silber-
weißes Haar genannt? Wenn aber Karlchen plötzlich nachts sehr
erschreckt würde, welche Farbe würden da seine roten Wangen bekommen?
(weiß). Ja, vielleicht so weiß wie Kreide, kreideweiß. Und wo-
ran merkte ich auch gestern gleich, als es dem Hansel nicht gut war?
Bleich, kreidebleich. Wir wollen sagen: Hansel wurde blaß. Heute
aber ist er wieder gesund und munter. Woran merkt man das?
Seine Backen sind wieder blühend rot. Aber einmal müssen auch
Karlchens Backen für immer erbleichen (erblassen). Wann? (gestorben).
Wenn er eine Leiche, ein Engelein geworden ist. Was sagen wir von
Menschen, wenn sie vor Schrecken so blaß wie eine Leiche werden?
leichenblaß. Im Winter haben Baum und Strauch oft ein schnee-
weißes Käppchen auf. Woraus ist dies Käppchen? Aber auch int
schönen Frühling sind alle Bäume im Garten weiß geschmückt. Womit?
Und wenn der Wind sie schüttelt, was meint man alsdann? (fielen
Schneeflocken). Welche Gartenblumen blühen ebenfalls schneeweiß?
(Lilie und Sternblume). Vorzeigen derselben, wenn möglich in natura.
Rätsel:
Eine schwarze Platte, vier weiße Rahmen, dazu ein Stift; will
seh'n, wer's trifft.
Es ist ein Vögelein, hat schwarze Flügelein, ein schwarzes
Köpslein, ein schwarzes Schwänzlein, aber ein weißes Bäuchlein.
(Schwalbe).
Schwarzes und Weißes trägt die Mutter herein,
Schenkt's alsdann zusammen ein,
Wirft was Weißes dann hinein,
So schmeckt es am besten den Kinderlein. (Kaffee.)
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